Freitag, 6. Dezember 2013
Impressionen vom geselligen Jahresausklang
Goethes und Schillers Gastgeschenke satirischer Art: Xenien
Mittwoch, 20. November 2013,
Dr. Jens-Fietje Dwars, Jena
Fluchtort Jena: Was zog Goethe immer wieder von Weimar in die Saalestadt? |
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Mittwoch, 16. Oktober 2013,
19.00 Uhr, Stadtbibliothek
Prof. Dr. Volker Hesse, Berlin
„...der Stolz ihres Lebens war es, Ihren Beifall sich erworben
zu haben.“
Goethe und die Brüder von Humboldt |
Wohl kein anderes Geschwisterpaar der Geschichte hat die Menschheit mit
einem ähnlichen Forscherdrang bereichert wie die Brüder von Humboldt.
Der eine, Wilhelm, beschäftigte sich als Philosoph und Staatsmann vor allem
mit Staatstheorien und der Reformierung des Schul- und Hochschulwesens, der andere, Alexander, gilt als größter Naturforscher der Goethezeit. Bekannt machten ihn besonders die Berichte über seine Reisen nach Südamerika. |
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Die Wege beider Männer führten auch nach Jena, das Ende des 18. Jahrhunderts ein Zentrum des deutschen Geisteslebens war. So lebten 1794 und 1795 sowie 1796-1797 nicht nur Schiller und Fichte, sondern auch Wilhelm von Humboldt in der Stadt. Dieser wurde wiederholt von seinem Bruder, dem Bergrat Alexander von Humboldt, besucht. Goethe wurde von beiden Humboldts angeregt, besonders aber interessierten ihn die naturwissenschaftlichen Studien Alexanders. Die „Dioskuren Humboldt“ gaben ihm den Anstoß, 1795 den „Ersten Entwurf einer allgemeinen Einleitung in die vergleichende Anatomie“ zu verfassen.
Aus den Jenaer Begegnungen resultierte eine lebenslange Verbundenheit der Gebrüder Humboldt zu Goethe. Nach der Rückkehr von seiner Amerikareise
schreibt der nun berühmte Alexander von Humboldt an Caroline von Wolzogen: „Überall ward ich von dem Gefühl durchdrungen, wie mächtig jene Jenaer Ver-
hältnisse auf mich gewirkt , wie ich, durch Goethes Naturansichten gehoben, gleichsam mit neuen Organen ausgerüstet worden wäre“.
Die lebenslange Beziehung der Brüder Humboldt zu Goethe steht im Mittelpunkt des Vortrages, den Prof. Dr. Volker Hesse, Berlin, am Mittwoch, dem 16. Oktober 2013, 19.00 Uhr, in der Stadtbibliothek halten wird. Alle
Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.
V.H. / W.W. |
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Mittwoch, 18. September 2013,
Dr. Bernhard Fischer, Direktor des Goethe-Schiller-Archivs Weimar
Der Briefwechsel zwischen Goethe und seinem Verleger Cotta oder:
Der Olympier als Geschäftsmann |
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Sonnabend, 31. August 2013
„Die Aussicht ist herrlich und fröhlich...“
264. Geburtstag von Johann Wolfgang Goethe
Exkursion zu den Dornburger Schlössern
Bildershow
Zum Goethe-Geburtstag auf den Dornburger Schlössern
Zur Feier von Goethes 264. Geburtstag ließ sich wohl kaum ein schönerer Ort als die Dornburger Schlösser finden, die die Mitglieder der Rudolstädter Goethe-Gesellschaft als Ziel eines Ausfluges am Wochenende gewählt hatten. Die Harmonie von Bauwerken, ausgedehnten Gartenanlagen – vom Englischen Garten über Barockgarten, Rosenspaliere, Terrassen und Weinberg – und einer herrlichen Aussicht auf die Landschaft des Saaletals war es, die bereits Goethe angezogen hatte. Darüber schreibt er in einem Brief an seinen Freund Zelter :
„Die Aussicht ist herrlich und fröhlich, die Blumen blühen in den wohlunterhaltenen
Gärten, die Traubengeländer, sind reichlich behangen…
Von den anderen Seiten sind die Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt…
mir erscheint das alles in erhöhteren Farben wie der Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde.“
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Der Dichter hielt sich hier seit 1778 oft und gern auf. Vor allem 1828, nach dem Tod des Großherzogs Carl August, wurde ihm Dornburg zum Fluchtort. Hier schöpft er wieder neue Kraft, betreibt intensiv naturwissenschaftliche und historische Studien und findet wieder Antrieb zum dichterischen Schaffen, wie sein Alterswerk bezeugt. Besonders anrührend sind seine Dornburger Gedichte.
Auf einem sachkundig geführten Rundgang durch zwei der Schlösser, das kleine Rokoko-Lustschloss und das 1828 von Goethe als Wohnstätte genutzte und heute als Goethe-Gedenkstätte dienende Renaissanceschloss, erhielten die Teilnehmer einen guten Einblick in die Geschichte dieses Ortes. Der Auftritt eines jungen, redegewandten Magisters im Kostüm des historischen Hofgärtners Carl August Christian Sckell, der von 1824 bis 1828 den Landschaftsgarten um das Renaissanceschloss gestaltet hatte, brachte mit seinen Anekdoten die Hörer zum Schmunzeln.
Den Höhepunkt erreichte der Besuch auf den Dornburger Schlössern mit einem Picknick im
„Baumsaal“ bei prächtigem Blick auf die Landschaft und anregenden Plaudereien eines Winzers. Pünktlich zur Mittagsstunde - der Geburtszeit Goethes, wie er in „Dichtung und Wahrheit“ mitteilt – wurde das Glas auf den Jubilar erhoben. W.Werner |
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Mittwoch, 19. Juni 2013,
Dr. Juliane Brandsch, Leipzig
„Es sind vortreffliche Italienische Sachen daselbst.“
Louise v. Göchhausens Tagebuch
ihre Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien |
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22. Mai 2013
Prof. Dr. Terence James Reed, Universität Oxford
Goethe - ein säkularer Kopf
Ein Vortrag zur geistesgeschichtlichen und aktuellen Bedeutung
Goethes
Für diesen Vortragsabend der Goethe-Gesellschaft am Mittwoch, dem 22. Mai 2013, konnte ein Referent von internationalem Rang gewonnen werden: Prof. Dr. Terence James Reed,
1936 in London geboren, studierte Germanistik und erwarb sich mit der Forschung und Lehre
in diesem Fach große Verdienste. Bis zu seiner Emeritierung 2003 lehrte er in Oxford.
Seitdem ist er noch am dortigen Queen’s College beschäftigt.
Mit Thüringen fühlt er sich besonders verbunden. Die Goethe-Gesellschaft
in Weimar zeichnete ihn mit einer Goldmedaille aus. Thema seines Rudolstädter Vortrages ist Goethe als „ein säkularer Kopf“.
Hierzu bemerkt er: „Zur geistesgeschichtlichen wie aktuellen Bedeutung Goethes
gehört die als solche kaum wahrgenommene Säkularität seines Denkens und Dichtens.
Als von Hause aus unabhängiger Geist konnte er von früh an der religiösen Orthodoxie
die Stirn bieten und eine eigene Weltanschauung entwickeln, die die Werte der Aufklärung
verkörperte. Diese Entwicklung lässt sich im brieflichen Austausch mit den Zeitgenossen
sowie in seinen poetischen und naturwissenschaftlichen Werken verfolgen.
So sticht sein Lebenswerk gegen die jahrhundertelange Tradition christlich indoktrinierter
Kunst stark ab und bildet einen begrüßenswerten Neuanfang.“
T.J.R. / W.W. |
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Eine Tagesexkursion führte am 27. April 2013 die Rudolstädter Goethefreunde nach Weimar. Ziel war zunächst die neue Ausstellung im Goethe-Nationalmuseum. Die sachkundig und emotional wirksam vorgenommene Führung fand allgemeine Zustimmung. Der am Nachmittag folgende, mit Audioguides unterstützte Rundgang durch Goethes Wohnhaus vermittelte wiederum nachhaltige Eindrücke von der Lebensumwelt des Dichters, der Vielfalt seiner Interessen und Universalität seines Schaffens. Abscheuliches Wetter konnte die Teilnehmer selbst nicht von einer anderthalbstündigen Wanderung durch den herrlichen Ilmpark abhalten. Dabei verstand es ihr Führer Henning Hacke, ein wahres Allroundtalent, nicht nur die Anlage des Parks mit seinen natürlichen, künstlerischen und architektonischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch bedeutende kulturgeschichtliche Zusammenhänge in das Blickfeld zu rücken. Selbst Puppenspielaufführungen auf einer zur Bühne umfunktionierten Gärtnerkiepe fehlten nicht. So konnte der Vorsitzende der Ortsvereinigung, Hans-Günther Otto, am Ende des Tages von einer trotz der Witterungsunbilden erlebnisreichen und gewinnbringenden Exkursion sprechen.
W.W
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Handschuhe der Ulrike von Levetzow
Goethes Arbeitszimmer
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Hennig Hacke
zum Vergrößern auf Bild klicken
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Mittwoch, 17. April 2013,
Dr. Egon Freitag, Weimar
„Auch das hohe Alter hat seine Blüte“
Goethe in den letzten Jahren seines Lebens |
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20. März 2013,
Hans Brendel, Weimar / München
Die Ermordung Winckelmanns und Gerhard v. Kügelgens oder
Wie das Leben so spielt... Grauenhafte Morde beenden das Leben zweier bedeutender Persönlichkeiten in der Mitte des 18. und am Ausgang des 19. Jahrhunderts: des Begründers der Archäölogie als Wissenschaft Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768) und des Porträt- und Landschaftsmalers Gerhard von Kügelgen (1772 – 182O).
Der Vortrag von Hans Brendel, Weimar / München, setzt sich zum Ziel, die schicksalhafte Verknüpfung beider – über 50 Jahre auseinander liegender - Fälle erkennbar zu machen und einen Zusammenhang zum Leben und Schaffen Friedrich Schillers und Johann Wolfgang von Goethes herzustellen.
Dabei kommt dem Referenten seine jahrzehntelange Tätigkeit als Kriminalist und als Goethefreund zugute. |
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Vortragsabend am 20. Februar 2013
Jens Henkel, Rudolstadt
Das Zeughaus des Schlosses Schwarzburg
Visionen zur Wiedereinrichtung der fürstlichen Waffensammlung
Noch ist das seit 2008 mit hohem Kraftaufwand sanierte Zeughaus von Schloss Schwarzburg,
das einstige Waffenarsenal der Grafen und Fürsten von Schwarzburg, eine leere Hülle. Folgt man aber den Worten von Jens Henkel, dem Kustos der Museen Heidecksburg und Leiter des Projekts, dann wird bis 2015 die über Jahrzehnte auf der Heidecksburg ausgelagerte Sammlung, die älteste und einzige erhaltene fürstliche Waffensammlung in Deutschland, wieder an ihren angestammten Sitz zurückkehren. Zu den insgesamt etwa 4000 Exponaten gehören Handfeuerwaffen, Rüstungen, Geschütze und Prunkwaffen, viele davon Zeugnisse hoher Handwerkskunst.
Bis dahin harren noch große Aufgaben: die Rekonstruktion des von den Nationalsozialisten mit der Absicht, Schloss Schwarzburg zu einem „Reichsgästehaus“ umzugestalten, abgetragenen Triumphportals und die Errichtung eines Erschließungsneubaus an Stelle des ursprünglich vorhandenen Torhauses als notwendige Voraussetzung für die museale Einrichtung und den Betrieb des Zeughauses.
Der sehr lebendig und anschaulich gehaltene Vortrag schloss mit einigen Bemerkungen über Visionen zur Rekonstruktion und möglichen Nutzung des noch ruinösen Haupthauses von Schloss Schwarzburg.
W. W. / J. H., Foto: M.W. |
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Mittwoch, 16. Januar 2013
Jahreshauptversammmlung
mit Jahresrückblick und Wahl des Vorstands
Im Anschluss: Videovortrag von Dr. Christoph Michels über unsere Exkursion
"Kultur und Kunst an der Fränkischen Weinstraße" |
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Gegen kulturellen Kahlschlag !
Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist- wie auch anderswo – das Geld für öffentliche Ausgaben knapp. Im Auftrag des Finanzausschusses erarbeitete deshalb der Kreiskämmerer, Herr Dietz, eine Liste mit Einsparmöglichkeiten in Höhe von knapp 4,5 Millionen Euro im Kreishaushalt für 2013.
Nach diesen Vorschlägen, die der Intendant des Theaters Rudolstadt, Steffen Mensching, eine „Liste der Grausamkeiten“ nannte, würde die Schließung des Theaters zum 30. Juni 2013 etwa 1 Million Euro, die Schließung der Musikschulen Saalfeld und Rudolstadt zur Jahresmitte ca. 650000 Euro und die Schließung des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg ca. 285000 Euro an Einsparungen bringen. (siehe OTZ vom 5. und 7. Dezember !)
Diese Nachrichten veranlassen die Ortsvereinigung Rudolstadt der Goethe-Gesellschaft zu
folgender Wortmeldung:
Konnte man nach dem ersten Bericht über die Sparvorschläge des Kreiskämmerers diese noch als provokantes Gedankenspiel gelten lassen, macht der leidenschaftliche Protest des Theaterintendanten deutlich, welche reale Gefahr dem kulturellen Leben in unserer Stadt und unserer Region droht: der Verlust eines Großteils dessen, was unsere Stadt auszeichnet, ja einzigartig, für ihre Bewohner liebenswert und für Touristen attraktiv macht.
Dies geht auch an die Adresse des anonymen „Zugereisten“, der Rudolstadt offenbar zu den
x-beliebigen „Klitschen“ rechnet. Anscheinend – um nur einige Beispiele zu nennen – zählt nicht, dass unser kleines, über 200 Jahre bestehendes Theater wegen seiner hervorragenden Leistungen zu zwei Aufführungen in einem Theater der Hauptstadt eingeladen wurde und das länger als 300 Jahre existierende Orchester mit seinem Dirigenten Oliver Weder im fernen Petersburg großen Beifall erringen konnte. Auch die Tatsache, dass die Museen auf der Heidecksburg- besonders mit der Dauerausstellung „Rococo en miniature“- als einzigartig in ganz Europa bewertet oder die Gestaltung des Schillerhauses als Begegnungsstätte Schillers
mit seiner späteren Frau und mit Goethe als seinem künftigen Dichterfreund immer wieder in den Medien gewürdigt werden, wird bei solchen Einschätzungen ignoriert. Zusammen mit diesen „ Leuchttürmen“ bildet – was auch in der Wortmeldung des Intendanten zum Ausdruck kommt - eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen bis hin zu den Vereinen eine lebendige Kulturlandschaft, zu der auch wir als Goethe-Gesellschaft mit unseren Veranstaltungen beitragen. Um so größer ist unsere Sorge, dass diese durch die diskutierten Einsparungen irreparable Schäden nimmt.
Wir richten daher an die Verantwortungsträger in Stadt und Kreis , aber auch bei der Landes-regierung und notfalls beim Bund – bei allem Verständnis für die schwierige finanzielle Situation - die dringende Bitte, alles zu tun, um diese Gefahr abzuwenden.
Der Vorstand |
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