Freitag, 6. Dezember 2013

Impressionen vom geselligen Jahresausklang


Goethes und Schillers Gastgeschenke satirischer Art:  Xenien 

Mittwoch, 20. November 2013,

Dr. Jens-Fietje Dwars, Jena

Fluchtort Jena: Was zog Goethe immer wieder von Weimar in die Saalestadt?

 

Mittwoch, 16. Oktober 2013,

19.00 Uhr, Stadtbibliothek

Prof. Dr. Volker Hesse, Berlin

„...der Stolz ihres Lebens war es, Ihren Beifall sich erworben zu haben.“

Goethe und die Brüder von Humboldt

 

Mittwoch, 18. September 2013,

Dr. Bernhard Fischer, Direktor des Goethe-Schiller-Archivs Weimar

Der Briefwechsel zwischen Goethe und seinem Verleger Cotta  oder:

Der Olympier als Geschäftsmann

Dr. Fischer

Sonnabend, 31. August  2013
„Die Aussicht ist herrlich und fröhlich...“
264. Geburtstag  von Johann Wolfgang Goethe
Exkursion zu den Dornburger Schlössern
Bildershow
Zum Goethe-Geburtstag auf den Dornburger Schlössern

Zur Feier von Goethes 264. Geburtstag ließ sich wohl kaum ein schönerer Ort als die Dornburger Schlösser finden, die die Mitglieder der Rudolstädter Goethe-Gesellschaft als  Ziel eines Ausfluges am Wochenende gewählt hatten. Die Harmonie von Bauwerken, ausgedehnten Gartenanlagen – vom Englischen Garten über Barockgarten, Rosenspaliere, Terrassen und Weinberg – und einer herrlichen Aussicht auf die Landschaft des Saaletals war es, die bereits Goethe angezogen hatte. Darüber schreibt er in einem Brief an seinen Freund Zelter :
   „Die Aussicht ist herrlich und fröhlich, die Blumen blühen in den wohlunterhaltenen  
     Gärten, die Traubengeländer, sind reichlich behangen…
     Von den anderen Seiten sind die Rosenlauben bis zum Feenhaften geschmückt…
      mir erscheint das alles in erhöhteren Farben wie der Regenbogen auf schwarzgrauem Grunde.“

 

Dornburg
 

Der Dichter hielt sich hier seit 1778 oft und gern auf.  Vor allem 1828, nach dem Tod des Großherzogs Carl August, wurde ihm Dornburg zum Fluchtort. Hier schöpft er wieder neue Kraft, betreibt intensiv naturwissenschaftliche und historische Studien und findet wieder Antrieb zum dichterischen Schaffen, wie sein Alterswerk bezeugt. Besonders anrührend sind seine Dornburger Gedichte.
Auf einem sachkundig geführten Rundgang durch zwei der Schlösser, das  kleine Rokoko-Lustschloss und das 1828 von Goethe als Wohnstätte genutzte und heute als Goethe-Gedenkstätte dienende Renaissanceschloss,  erhielten die Teilnehmer einen guten Einblick in die Geschichte dieses Ortes. Der Auftritt eines jungen, redegewandten Magisters im Kostüm des historischen Hofgärtners Carl August Christian Sckell, der von 1824 bis 1828 den Landschaftsgarten um das Renaissanceschloss gestaltet hatte, brachte mit seinen Anekdoten die Hörer zum Schmunzeln.    
Den Höhepunkt erreichte der Besuch auf den Dornburger Schlössern mit einem Picknick im
„Baumsaal“ bei prächtigem Blick auf die Landschaft und anregenden Plaudereien eines Winzers. Pünktlich zur Mittagsstunde - der Geburtszeit Goethes, wie er in „Dichtung und Wahrheit“ mitteilt – wurde das Glas auf den Jubilar erhoben.                                                                                  W.Werner



Mittwoch, 19. Juni 2013,
Dr. Juliane Brandsch, Leipzig
„Es sind  vortreffliche Italienische Sachen daselbst.“
Louise v. Göchhausens Tagebuch
ihre Reise mit Herzogin Anna Amalia nach Italien

 

22. Mai 2013
Prof. Dr. Terence James Reed,  Universität Oxford
Goethe - ein säkularer Kopf
Ein Vortrag zur geistesgeschichtlichen und aktuellen Bedeutung Goethes
Für diesen Vortragsabend der Goethe-Gesellschaft am Mittwoch, dem 22. Mai 2013, konnte ein Referent von internationalem Rang gewonnen werden: Prof. Dr. Terence James Reed, 1936 in London geboren, studierte Germanistik und erwarb sich mit der Forschung und Lehre in diesem Fach große Verdienste. Bis zu seiner Emeritierung 2003 lehrte er in Oxford.
Seitdem ist er noch am dortigen Queen’s College beschäftigt. Mit Thüringen fühlt er sich besonders verbunden. Die Goethe-Gesellschaft in Weimar zeichnete ihn mit einer Goldmedaille aus. Thema seines Rudolstädter Vortrages ist Goethe als „ein säkularer Kopf“.
Hierzu bemerkt er: „Zur geistesgeschichtlichen wie aktuellen Bedeutung Goethes gehört die als solche kaum wahrgenommene Säkularität seines Denkens und Dichtens.
Als von Hause aus unabhängiger Geist konnte er von früh an der religiösen Orthodoxie die Stirn bieten und eine eigene Weltanschauung entwickeln, die die Werte der Aufklärung verkörperte. Diese Entwicklung lässt sich im brieflichen Austausch mit den Zeitgenossen sowie in seinen poetischen und naturwissenschaftlichen Werken verfolgen. So sticht sein Lebenswerk gegen die jahrhundertelange Tradition christlich indoktrinierter Kunst stark ab und bildet einen begrüßenswerten Neuanfang.“

T.J.R. / W.W.

Professor James Reed

Eine Tagesexkursion führte am 27. April 2013 die Rudolstädter Goethefreunde nach Weimar. Ziel war zunächst die neue Ausstellung im Goethe-Nationalmuseum. Die sachkundig und emotional wirksam vorgenommene Führung fand allgemeine Zustimmung. Der am Nachmittag folgende,  mit Audioguides unterstützte Rundgang durch Goethes Wohnhaus vermittelte wiederum nachhaltige Eindrücke von der Lebensumwelt des Dichters, der Vielfalt seiner Interessen und Universalität seines Schaffens. Abscheuliches Wetter konnte die Teilnehmer selbst nicht von einer anderthalbstündigen Wanderung durch den herrlichen Ilmpark abhalten. Dabei verstand es ihr Führer Henning Hacke, ein wahres Allroundtalent, nicht nur die Anlage des Parks mit seinen natürlichen, künstlerischen und architektonischen Sehenswürdigkeiten, sondern auch bedeutende kulturgeschichtliche Zusammenhänge in das Blickfeld zu rücken. Selbst Puppenspielaufführungen auf einer zur Bühne umfunktionierten Gärtnerkiepe fehlten nicht. So konnte der Vorsitzende der Ortsvereinigung, Hans-Günther Otto, am Ende des Tages von einer trotz der Witterungsunbilden erlebnisreichen und gewinnbringenden Exkursion sprechen.
W.W

Handschuhe
Handschuhe der Ulrike von Levetzow
Arbeitszimmer
Goethes Arbeitszimmer

Theater
Hennig Hacke
Ruine
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Mittwoch, 17. April 2013,
Dr. Egon Freitag, Weimar
„Auch das hohe Alter hat seine Blüte“
Goethe in den letzten Jahren seines Lebens

 


20. März 2013,
Hans Brendel, Weimar / München

Die  Ermordung Winckelmanns und Gerhard v. Kügelgens  oder

Wie das Leben so spielt...   Grauenhafte Morde beenden das Leben zweier bedeutender Persönlichkeiten in der Mitte des 18. und am Ausgang des 19. Jahrhunderts: des Begründers der Archäölogie als Wissenschaft Johann Joachim Winckelmann (1717 – 1768) und des Porträt- und Landschaftsmalers Gerhard von Kügelgen (1772 – 182O).
Der Vortrag von Hans Brendel, Weimar / München, setzt sich zum Ziel, die schicksalhafte Verknüpfung beider – über 50 Jahre auseinander liegender - Fälle erkennbar zu machen und einen Zusammenhang zum Leben und Schaffen Friedrich Schillers und Johann Wolfgang von Goethes herzustellen.
Dabei kommt dem Referenten seine jahrzehntelange Tätigkeit als Kriminalist und als Goethefreund zugute.

Winckelmann und von Kügelgen


Vortragsabend am 20. Februar 2013

Jens Henkel, Rudolstadt

Das Zeughaus des Schlosses Schwarzburg
Visionen zur Wiedereinrichtung  der fürstlichen Waffensammlung

Noch ist das seit 2008 mit hohem Kraftaufwand sanierte Zeughaus von Schloss Schwarzburg,
das einstige Waffenarsenal der Grafen und Fürsten von Schwarzburg, eine leere Hülle. Folgt man aber den Worten von Jens Henkel, dem Kustos der Museen Heidecksburg und Leiter des Projekts, dann wird bis 2015 die über Jahrzehnte auf der Heidecksburg ausgelagerte Sammlung, die älteste und einzige erhaltene fürstliche Waffensammlung in Deutschland, wieder an ihren angestammten Sitz zurückkehren. Zu den insgesamt etwa 4000 Exponaten gehören Handfeuerwaffen, Rüstungen, Geschütze und Prunkwaffen, viele davon Zeugnisse hoher Handwerkskunst.  
Bis dahin harren noch große Aufgaben: die Rekonstruktion des von den Nationalsozialisten mit der Absicht, Schloss Schwarzburg zu einem „Reichsgästehaus“ umzugestalten, abgetragenen Triumphportals und die Errichtung eines Erschließungsneubaus an Stelle des ursprünglich vorhandenen Torhauses als notwendige Voraussetzung für die museale Einrichtung und den Betrieb des Zeughauses.
Der sehr lebendig und anschaulich gehaltene Vortrag schloss mit einigen Bemerkungen über Visionen zur Rekonstruktion und möglichen Nutzung des noch ruinösen Haupthauses von Schloss Schwarzburg.  

W. W. / J. H., Foto: M.W.

Zeughaus

Mittwoch, 16. Januar 2013
Jahreshauptversammmlung mit Jahresrückblick und Wahl des Vorstands


Im Anschluss: Videovortrag von Dr. Christoph Michels über unsere Exkursion
"Kultur und Kunst an der Fränkischen Weinstraße"

Gegen kulturellen Kahlschlag !

Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt ist- wie auch anderswo – das Geld für öffentliche Ausgaben knapp. Im Auftrag des Finanzausschusses erarbeitete deshalb der Kreiskämmerer, Herr Dietz, eine Liste mit Einsparmöglichkeiten in Höhe von knapp 4,5 Millionen Euro im Kreishaushalt für 2013.
Nach diesen Vorschlägen, die der Intendant des Theaters  Rudolstadt, Steffen Mensching,  eine „Liste der Grausamkeiten“ nannte, würde die Schließung des Theaters zum 30. Juni 2013 etwa 1 Million Euro, die Schließung der Musikschulen Saalfeld und Rudolstadt zur Jahresmitte ca. 650000 Euro und die Schließung des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg ca. 285000 Euro an Einsparungen bringen. (siehe OTZ vom 5. und 7. Dezember !)

Diese Nachrichten veranlassen die Ortsvereinigung Rudolstadt der Goethe-Gesellschaft zu
folgender Wortmeldung:

Konnte man nach dem ersten Bericht über die Sparvorschläge des Kreiskämmerers diese noch als provokantes Gedankenspiel gelten lassen, macht der leidenschaftliche Protest des Theaterintendanten deutlich, welche reale Gefahr dem kulturellen Leben in unserer Stadt und unserer Region droht: der Verlust eines Großteils dessen, was unsere Stadt auszeichnet, ja einzigartig, für ihre Bewohner liebenswert und für Touristen attraktiv macht.
Dies geht auch an die Adresse des anonymen „Zugereisten“, der Rudolstadt offenbar zu den
x-beliebigen „Klitschen“ rechnet. Anscheinend – um nur einige Beispiele zu nennen – zählt nicht, dass unser kleines, über 200 Jahre bestehendes Theater wegen seiner hervorragenden Leistungen zu zwei Aufführungen in einem Theater der  Hauptstadt eingeladen wurde und das länger als 300 Jahre existierende Orchester mit seinem Dirigenten Oliver Weder im fernen Petersburg großen Beifall erringen konnte. Auch die Tatsache, dass die Museen auf der Heidecksburg- besonders mit der Dauerausstellung „Rococo en miniature“-  als  einzigartig in ganz Europa bewertet oder die Gestaltung des Schillerhauses als Begegnungsstätte  Schillers
mit seiner späteren Frau und mit Goethe als seinem künftigen Dichterfreund immer wieder in den Medien gewürdigt werden, wird bei solchen Einschätzungen ignoriert. Zusammen mit diesen „ Leuchttürmen“ bildet – was auch in der Wortmeldung des Intendanten zum Ausdruck kommt  - eine Vielzahl von kulturellen Einrichtungen bis hin zu den Vereinen eine  lebendige  Kulturlandschaft, zu der auch wir als Goethe-Gesellschaft mit unseren Veranstaltungen beitragen.  Um so größer ist unsere Sorge, dass diese durch die diskutierten Einsparungen irreparable Schäden nimmt.
Wir richten daher an die Verantwortungsträger in Stadt und Kreis , aber auch bei der Landes-regierung und notfalls beim Bund – bei allem Verständnis  für die  schwierige finanzielle Situation  - die dringende Bitte, alles zu tun, um diese Gefahr abzuwenden.

                                                                                              Der Vorstand