JAHRESPROGRAMM 2009

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Mittwoch, 21. Januar 2009, 19.00 Uhr, Stadtbibliothek

Jahresversammlung der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt

mit Jahresrückblick, Vorstandswahlen und Veranstaltungsplan 2009

Bilanz und Ausblick

Jahresversammlung der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt

Goethe macht unser Leben reicher – diesen Eindruck vermittelte die Jahresversammlung der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt am 21. Januar.

In seinem Rechenschaftsbericht zog der Vorsitzende, Hans-Günther Otto, eine eindrucksvolle Bilanz: In 17 Veranstaltungen wurde den Mitgliedern und Gästen ein vielseitiges, attraktives Angebot gemacht – von Vorträgen namhafter Wissenschaftler, Lesungen der eigenen Mitglieder, Aussprachen zu Theater- und Filmaufführungen bis zu Ausflügen ins Thüringer Umland und zur Exkursion nach Flandern. Besonderen Zuspruch fanden die Vorträge über regionale Themen mit Dr. Paulus und Dr. Unbehaun; bei seinen Ausführungen zu „Schillers Rudolstädter Familie“ langten die Stühle in der Stadtbibliothek nicht.

Offen wurden auch einige anstehende Probleme genannt. Das Bestreben, eine hohe Qualität der Veranstaltungen bei äußerst knappen Mitteln zu erreichen, gleicht einer Gratwanderung. Abgesehen von der Unterstützung durch die Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt und die Volksbank Saaletal (diese ist institutionelles Mitglied der Ortsvereinigung), muss das Aufkommen an Mitgliedsbeiträgen ausreichen, um die Kosten für Honorare, Fahrt und Unterkunft zu begleichen.Die Kooperation mit den Schwestergesellschaften in Saalfeld und Pößneck ermöglicht dabei wenigstens eine gewisse Einsparung. Zunehmende Sorgen bereitet der durch die Altersstruktur bedingte Mitgliederschwund. Bisherige Anstrengungen, unter jüngeren Menschen – vor allem an den Schulen – neue Mitglieder zu gewinnen, brachten wenig Erfolg. Ein Veranstaltungsteilnehmer riet deshalb dazu, sich künftig vor allem auf die“jungen Rentner“ zu orientieren.

Mit Freude nahmen die Teilnehmer die Mitteilung auf, dass die Rudolstädter Goethe-Gesellschaft unter den übrigen Ortsvereinigungen in Deutschland große Wertschätzung genießt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die 81. Jahrestagung der – internationalen – Goethe-Gesellschaft in Weimar am 6. Juni auch nach Rudolstadt führen wird.

Herzliche Worte des Dankes fand der Vorsitzende daher für die Angehörigen des Vorstands und weitere Mitglieder, die mit hohem Einsatz ihre ehrenamtliche Tätigkeit zum Wohle des Vereins und ihrer Mitbürger geleistet haben. Besonders würdigte er Dr. Ursula Steinhaußen und Klaus Steinhaußen, die über viele Jahre das Profil der Rudolstädter Ortsvereinigung mitgeprägt haben und nun nach Jena verzogen sind.

In den neuen Vorstand wurden erwartungsgemäß Hans-Günther Otto, Wolfgang Werner, Gertrud Glandt, Renate Michels und Hubert Littmann wiedergewählt. An die Stelle des scheidenden Emil Grund tritt Burkhard Grüner.

Eine besondere Überraschung bot der zweite – kulturelle – Teil des Abends. Vereinsmitglied Dr. Christoph Michels vermittelte in einem Dia-Ton-Vortrag „Impressionen aus dem `Reiseleben` der Goethe-Gesellschaft in der Nachwendezeit“. Kurzweilig und konzentriert erinnerte er darin an Höhepunkte der Reisen – meistens auf Goethes Spuren – nach Italien (Amalfiküste, Sizilien, Toskana, Rom), Griechenland, in die Schweiz und ins Elsaß, nach Luxemburg und Paris, nach Böhmen und Flandern; nicht zu vergessen die „kleinen Ausflüge“ im eigenen Land. Diese Reisen, die den Teilnehmern außerordentlich vielfältige und nachhaltige Eindrücke vermittelten, wären – so Dr. Michels – ohne die politische Wende, die starke Währung und die Öffnung der Grenzen undenkbar gewesen.

Am Schluss der Veranstaltung gab der Vorsitzende einen kurzen Ausblick auf das Programm für2009 – die OTZ stellte es bereits vor. Es verspricht wiederum allen Interessierten beachtliche kulturelle Erlebnisse. Ein Höhepunkt wird die gemeinsam von Schillerverein und Goethe-Gesellschaft gestaltete Geburtstagsfeier zu Schillers 250. und Goethes 260. Geburtstag am 5. September 2009 sein, zu der alle Bürger und Gäste Rudolstadts eingeladen sind.


Mittwoch, 18. Februar 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Karl Ernst, Pößneck

„So muss denn doch die Hexe dran…“ (Faust I)

„So muss denn doch die Hexe dran...“ (Faust I)
Goethe und die Alchemie

Alchemie – damit wird oft die Vorstellung von geheimnisvollen Experimenten, Hokuspokus und Quacksalberei verbunden. Dabei bereiteten doch die alchemistischen Experimente des Mittelalters die moderne Naturwissenschaft, vor allem die Chemie, vor. Die Anschauung, man könne einen Stoff in einen anderen überführen, erwies sich zwar im Fall der unzähligen Versuche zur Herstellung von Gold als falsch, führte aber dennoch zu wichtigen Entdeckungen, wie der Erfindung des Porzellans, der Herstellung von Messing oder der Gewinnung von Pottasche und Höllenstein. Goethe fühlte sich zeitig von der Alchemie angezogen, sah er doch in ihr eine “herrlich verwegene Phantasie“. Sie erschien ihm geeignet, die Geheimnisse der Natur zu entschlüsseln. Und so fand sie auch Eingang in seine Werke, allen voran der „Faust“.
Unter dem bezeichnenden Motto „So muss nun doch die Hexe dran...“ spricht Karl Ernst, Pößneck, in einem Vortrag vor der Goethe-Gesellschaft am Mittwoch, dem 18. Februar, 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek über „Goethe und die Alchemie“. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.


Mittwoch, 11. März 2009, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“

Lesung mit Wolfgang Werner:

Martin Walser: „Ein liebender Mann“

Goethes letzte Liebe im Roman

Im Sommer 1821 lernt Goethe bei einem Kuraufenthalt in Marienbad die lebensfrohe naiv-kokette Ulrike von Levetzow kennnen. Im fast 72 Jahre alten Dichter entbrennt eine tiefe Leidenschaft zu dem 54 Jahre jüngeren Mädchen, 1823 hält er gar mit Unterstützung des Großherzogs Carl August um ihre Hand an. Ihre Ablehnung löst in dem Abgewiesenen einen qualvollen, von der Weimarer Gesellschaft bissig kommentierten Leidensprozess aus. Erst die dichterische Verarbeitung des Erlebten in der berühmten „Marienbader Elegie“ befreit ihn daraus

Der mehrfach mit hohen Auszeichnungen (darunter der Hermann-Hesse-Preis, der Georg-Büchner-Preis und der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels) für sein Romanschaffen geehrte Schrift-

steller Martin Walser (1928 geboren) hat mit hohem Einfühlungsvermögen und großer sprachlicher Kraft Glück und Leiden des alternden Goethe in seinem Roman „Ein liebender Mann“ nachgezeichnet.

Wolfgang Werner


Mittwoch, 18.März 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Klaus-Peter Möller, Potsdam (Fontane-Gesellschaft)

Der Goethe von Brandenburg

Fontane und der Weimarer Olymp


Mittwoch, 8. April 2009, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“

Lesung mit Gabriele Pfeifer:

Theodor Fontane: „Der Stechlin“

Ein Bekenntnis zur märkischen Heimat und zum gesellschaftlichen Wandel


Mittwoch, 22. April 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Hartmut Schmidt, Neuss (Museumsdirektor i. R.)

Die doppelte Lotte

Charlotte Buff - Kestner zwischen Frauenalltag und literarischer Berühmtheit

Die doppelte Lotte

Charlotte Buff-Kestner zwischen Frauenalltag und literarischer Berühmtheit

1772 verliebt sich der junge Goethe während seiner Praktikantenzeit am Reichskammergericht in Wetzlar heftig in die anmutige Charlotte Buff (1753 bis 1828). Diese ist jedoch bereits dem hannoverschen Staatsbeamten Johann Christian Kestner (1741 bis 1840) versprochen. Goethe bewältigt diese schmerzhafte Erfahrung mit seinem Romanerstling „Die Leiden des jungen Werthers“, welcher seinen weltliterarischen Erfolg begründet und zum Kultbuch einer ganzen Generation wurde.

Wie keine zweite Frau im Umkreis Goethes hat Charlotte Buff literarische . Berühmtheit erlangt. Als „Lotte“ in Goethes Werk hatte sie sich nach ihrer Heirat mit Kestner zunächst manchen zudringlichen Fragen zu erwehren. Erst allmählich erkannte sie die Vorzüge und dann bald auch die Nachteile der literarischen Berühmtheit, zu der ihr Goethe ungefragt verholfen hatte. Nachdem ihr Mann 1800 verstarb und sie für ihre zehn Kinder fast ohne alle Hilfe – noch dazu in den schweren und unsicheren Jahren der napoleonischen Besatzung – zu sorgen hatte, nutzte sie ihren Prominentenstatus, wo immer er ihr hilfreich erschien. Der Vortrag von Hartmut Schmidt, Neuss, vermittelt Einblicke in diese sehr frühe Erscheinung des literarischen Starkults und zeichnet zugleich das Leben einer Frau der Goethezeit nach, der trotz vielerlei Abhängigkeiten ein selbstbestimmtes Leben gelang. Der Referent war von 1985 bis 2008 Leiter der Städtischen Sammlungen Wetzlar mit den bekannten Goethestätten Lottehaus und Jerusalemhaus.

Zu dieser Veranstaltung am Mittwoch, dem 22. April, 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

H.S. / W.W.


Sonnabend, 9. Mai 2009, Schillerstraße

Eröffnung des Schillerhauses als Museum


Dienstag, 12. Mai - Sonntag, 17. Mai 2009

„Die Schönheit ist da, man muss nur ein Auge dafür haben.“

Auf den Spuren Theodor Fontanes durch die Mark Brandenburg

Auf den Spuren Fontanes durch die Mark Brandenburg mit der Goethe-Gesellschaft Rudolstadt


Bild in Originalgröße

„Ob du reisen sollst, fragst du, reisen in die Mark Brandenburg? Die Antwort ist nicht eben leicht. Es wird einem selten das Schlimmste zugemutet, aber es kommt doch vor.“ Nun, anders als dem Verfasser dieser Zeilen, Theodor Fontane, widerfuhr uns auf unserer Reise, die seinen Spuren folgte, nichts Schlimmes. Im Gegenteil: Statt wie er gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Pferdefuhrwerk auf holprigem Kopfsteinpflaster zu fahren, glitten wir mit dem bequemen Bus der Firma Besser-Reisen über intakte Asphaltstraßen. Nach einer Zwischenstation in Brandenburg mit seiner imposanten Katharinenkirche, einem Juwel der nordeutschen Backsteingotik, erreichten wir Alt-Ruppin als erstes Etappenziel. Von hier unternahmen wir an den Folgetagen Ausflüge ins Ruppiner Land. Willkommene Begleiter und sachkundige Führer waren dabei Sigurd Hauff und Hans-Jürgen Pahn von der Fontane-Gesellschaft, Sektion Berlin-Brandenburg. Reizvoll war der Vergleich der aufgesuchten Plätze mit ihrer Beschreibung in Fontanes Reisebuch, das unser ständiger Begleiter war. Immer waren die historischen Plätze zu erkennen, ob im Zustand des Verfalls – wie das ehemalige Nonnenkloster in Lindow – oder mit neuem Glanz, wie die Schloss- und Parkanlage Rheinsberg, die nicht nur die Sommerwohnung des späteren Preußenkönigs Friedrich des II., sondern auch seines offenbar zu Unrecht weniger beachteten Bruders Heinrich war. Natürlich durfte ein Abstecher zum Stechlin-See nicht fehlen, der Fontanes berühmtem Altersroman seinen Namen gab. Per Bus oder zu Fuß erkundeten wir Neuruppin, den Geburtsort Fontanes, die Produktionsstätte der einst weltberühmten Neuruppiner Bilderbogen (einem Vorläufer der Comicstrips) und Regimentssitz des preußischen Kronprinzen Friedrich. Sein gestrenger Vater, der Soldatenkönig, hatte ihn nach dem missglückten und für den Freund Katte mit dem Tode bestraften Fluchtversuch zum Militärdienst in die Provinz geschickt.

Mit einem Hotel am Templiner See bei Potsdam wurde die zweite Station der Reise erreicht. Noch am gleichen Nachmittag führte uns eine Fahrt mit dem Schiff auf den Potsdamer Havelseen an markanten Punkten in der Landschaft vorbei. Ein Fahrt durch das Zentrum, Potsdams wurde mit einem Besuch des Fontane-Archivs abgeschlossen. Herr Schäfer, wissenschaftlicher Mitarbeiter in dieser weltweit angesehenen Einrichtung, vermittelte Interessantes über die Geschichte des Hauses, die Sammlung und Pflege von Fontanes Schriften und die Wirkung des Autors. „Fontanes Werke sind keine Bestseller, sondern Longseller; sie finden über eine lange Zeit hinweg ihre Leser.“ Der anschließende Spaziergang durch den Park von Sanssouci bot geradezu eine Überfülle an Eindrücken von Landschaftsgestaltung, Architektur und Kunstwerken. Dieser Tag endete mit einem literarisch-gastronomischen Menü, stimmig zubereitet von Mitgliedern der Fontane-Gesellschaft, zu denen noch Lothar Weigert und Klaus-Peter Müller gestoßen waren – ein gutes Signal für weitere Kontakte zwischen beiden Gesellschaften. Auch der letzte Ausflug ins Potsdamer Umland führte wieder zu ausgesprochenen Höhepunkten: Schloss Caputh, Schlosspark Marquardt und Schloss Paretz, dem wunderbar restaurierten einstigen Sommersitz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (III.) und seiner Gemahlin Luise, die als Königin beim Volk besonders beliebt war. Ein Muss war natürlich die Besichtigung von Ribbeck mit seinem legendären Birnbaum, der Fontane zu seiner populären Ballade, gleichsam der märkischen Hymne, angeregt hatte. Leider versäumte der jetzige Herr auf Ribbeck den mit ihm vereinbarten Besuch in seiner Birnenessig-Brennerei, die Einladung des Pfarrers zur Kaffeetafel auf dem idyllischen Kirchplatz war dafür mehr als ein Ersatz.

Auf der Heimfahrt wurde noch Schloss Glienicke, dicht bei der gleichnamigen, in der Zeit des Kalten Krieges als Agentenschleuse genutzten Brücke, ein Besuch abgestattet. Das ehemalige Zisterzienserkloster Lehnin zeugte eindrucksvoll von umfänglichen Restaurierungsarbeiten in den letzten Jahren.

Mit der Verabschiedung von Teilnehmern aus Pößneck und Saalfeld ging eine Studienreise zu Ende, die nicht nur tiefe Eindrücke vom kulturellen Reichtum sowie der bedeutenden Geschichte und der reizvollen Landschaft der Mark Brandenburg vermittelte, sondern die auch durch strahlende Sonne und die üppige Frühlingsvegetation gewann. Eine Teilnehmerin traf wohl mit ihrem Fazit die Meinung aller: „Es konnte nicht schöner sein!“

 

Wolfgang Werner


Sonnabend, 6. Juni 2009, nachmittags

81. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar

Exkursion nach Rudolstadt


Mittwoch, 17. Juni 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Prof. Wulf Segebrecht, Bamberg

„… und treiben mit Entsetzen Scherz“

Über den Umgang mit Schillers „Lied von der Glocke“


Sonnabend, 5. September 2009, 14 Uhr, Barocksaal der Ludwigsburg

Zum 260. Geburtstag Goethes und zum 250. Geburtstag Schillers:

Bilder zum freundlichen Begegnen anlässlich Schillers 250. und Goethes 260. Geburtstages - Samstag, 5. September 2009

Freundliches Begegnen zum Doppelgeburtstag

Zu einem Höhepunkt im Leben der beiden Rudolstädter literarischen Gesellschaften, der Goethe-Gesellschaft und des Schillervereins, gestaltete sich die gemeinsam ausgerichtete Feier zu Schillers 250. und Goethes 260. Geburtstag am Sonnabend, dem 5. September 2009. Im ersten Teil des „Freundlichen Begegnens“, der im Festsaal der Ludwigsburg stattfand, gestalteten die Berliner Künstler Antje und Martin Schneider, musikalisch kommentiert von Christina Hanke- Bleidorn, Klavier, ein anspruchsvolles literarisch-musikalisches Programm zum Thema „Goethe und seine Gärten“. Motto hierfür war der Wunsch „Daß wir noch mannichmal im Garten am Haus schlampampsen können.“ Mit ihren Leistungen, der klugen Auswahl der Texte und ihrem einfühlsamen Vortrag sowie dem virtuosen Klaviereinlagen – gewannen sie den Beifall des Publikums – darunter als Ehrengäste der Landtagsabgeordnete Gerhard Günther, die Stellvertretende Bürgermeisterin Barbara Valduga, der Leiter des Greifenverlages, Holger Elias, und Filialleiter Hans-Helmut Pfleger von der Volksbank sowie die Vertreter der Brudergesellschaften aus Saalfeld und Pößneck.

Anschließend führte der Liebesbriefbote die Teilnehmer zum Schillerhaus, dabei unterhaltsam „Schillernde Geheimnisse“ ausplaudernd. Dort hatten sich bereits Rudolstädter und Gäste der Stadt zum fröhlichen Treiben im stimmungsvollen Ambiente dieses Ortes, der historischen Stätte der Erstbegegnung von Schiller und Goethe, eingefunden.

Junge Menschen, Schülerinnen und Schüler der Musikschule Rudolstadt, der Schillerschule, des Gymnasiums Fridericianum und die Tanzmäuse der Westschule, überreichten einen bunten Geburtstagsstrauß an musikalischen und literarischen Beiträgen vom Bläserquartett bis zu Instrumentalsoli- und Duetten, von der Rezitation bis zu Spielszenen und Tanz.

Es war beeindruckend, mit welcher Ungezwungenheit und Frische die jungen Künstler auftraten, und es war hochinteressant, wie sie – etwa in den Spielszenen des Gymnasiums und der Schillerschule - die gefeierten Klassiker für sich „entdeckten“. Das versöhnte selbst mit den Unbilden des Wetters.

An dieser Stelle sei nochmals all denen gedankt, die mit ihrer Unterstützung im Vorfeld diese Veranstaltungüberhaupt erst möglich gemacht haben: dem Bürgermeister,, Herrn Jörg Reichl , und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Volksbank Saaletal sowie dem Direktor des Staatlichen Museums Heidecksburg, Herrn Dr. Lutz Unbehaun, - Unser besonderer Dank gilt den beteiligten Künstlern und ihren Betreuern, aber auch den Helfern aus beiden Gesellschaften, die den Doppelgeburtstag zum fröhlichen Fest für die Bürger und Gäste unserer Stadt gestalteten.

Wolfgang Werner

 


Mittwoch, 17. September 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Manfred Schroeder, Bremen (Verein der deutschen Sprache)

Die deutsche Sprache angesichts von Globalisierung, Angloamerikanisierung und Verdrängung“
Wohin steuert die deutsche Sprache?

Manche Leute gehen nicht einkaufen, sondern“shoppen“, der Politiker gibt keine Erklärung ab, sondern ein „Statement“, die Telefongesellschaft wirbt mit der „Flatrate“, und der Fahrgast muss nach einem „Service-Point“ oder einem „Ticket-Counter“ suchen, wenn er Auskunft oder Fahrkarten benötigt. Überall im öffentlichen Leben, in der Sprache der Politik wie der Wissenschaft, den Zeitungsberichten über Kunst oder Sport, vor allem aber in der Werbung treffen wir auf eine wachsende Zahl von Wörtern englischer Herkunft. In Rede und Schrift verbinden sie sich zu einem Sprachgemenge, dem sogenannten „Denglisch“.

Viele Menschen sind durch diesen Vorgang verunsichert, verstehen das alles nicht so richtig oder fühlen sich sprachlich ausgegrenzt. Sie fragen sich: Ist dies eine notwendige Entwicklung, stellt sie nur eine Modeerscheinung dar, oder bedeutet sie sogar eine Gefahr für die deutsche Sprache und Kultur? .

Seit 1997 beschäftigt sich der Verein Deutsche Sprache (VDS) mit solchen Fragen, kämpft gegen die „Amerikanisierung der deutschen Sprache, gegen die Verdrängung des Deutschen und tritt für die sprachliche und kulturelle Vielfalt weltweit“ ein. Den Auslandsbeauftragten im Vorstand des VDS, Herrn Manfred Schroeder, konnte die Goethe-Gesellschaft als Referenten gewinnen. Der 1939 in Rudolstadt geborene und heute in Bremen lebende Germanist und Romanist verfügt über große Erfahrungen in der Vermittlung und Pflege der deutschen Sprache in einigen Ländern Europas und Afrikas. Das Thema seines Vortrages lautet: „Die deutsche Sprache angesichts von Globalisierung, Angloamerikanisierung und Verdrängung“.


 

Sonnabend, 26.September 2009

Wanderung mit Burkhard Grüner

Auf den Spuren Goethes … nach Döschnitz


Mittwoch, 14. Oktober 2009, 17.00 Uhr, Restaurant „Rhodos“

Lesung mit Dr. Ursula Steinhaußen

Goethes Verhältnis zu jüngeren Schriftsteller und zu Verlegern seiner Zeit

Aus Briefen und anderen Dokumenten


Mittwoch, 21. Oktober 2009, 19.30 Uhr, Stadtbibliothek

Dr. Detlef Ignasiak, Jena

Friedrich Schiller: „Wallenstein“ - Historiographie und Drama

„Auf den Wallenstein dürfen Sie sich freuen, es ist mir in meinem Leben nichts so gut gelungen“, heißt es in einem Brief Schillers an seinen Verleger Cotta vom 8.01.1789. Sein Stolz ist berechtigt: Nachdem er nahezu zehn Jahre lang, von Krankheiten geplagt und von Schaffenskrisen verunsichert, um die Bändigung des schwierigen Stoffes gerungen hatte, konnte er, von Goethe ermutigt und kritisch begleitet, sein großes, drei Teile umfassendes Geschichtsdrama vollenden

In dessen Mittelpunkt steht - vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges – die schillernde Gestalt des erfolgreichen Heerführers, der von seinem Herrn, dem Kaiser, abfiel und durch Meuchelmord endete. Seine Rolle in der Geschichte ist umstritten: War er der Kämpfer für die Beendigung des furchtbaren Völkermordens und die Einigung der Deutschen oder war er vor allem auf die Vergrößerung der eigenen Macht bedacht? Schillers Auseinandersetzung mit dieser Figur und den Aktionen der verschiedenen politischen Kräfte in dieser Zeit ist ist packend und regt immer wieder zu Vergleichen mit der Situation in unseren Tagen an. Daher verdient auch der nächste Vortragsabend der Goethe-Gesellschaft am Mittwoch, dem 21. Oktober, 19.30 Uhr, in der Stadtbibliothek besonderes Interesse. Dr. Delef Ignasiak, Jena, spricht zum Thema „Friedrich Schiller: 'Wallenstein' – Historiographie und Drama.“ Der Referent hat sich als Vorsitzender des Vereins „Palmbaum“ und Begründer seiner geichnamigen literarhistorischen Zeitschrift mit zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen um die streitbare Auseinandersetzung mit dem literarischen Erbe und die Förderung der gegenwärtigen Sprache und Literatur in Thüringen verdient gemacht.

Wolfgang Werner


Mittwoch, 18. November 2009, 19.30 Uhr, Schillerhaus

Jens Henkel, Rudolstadt

Zum 250. Geburtstag Friedrich Schillers:

Schiller in Rudolstadt - Ansichten im neuen Museum


Freitag, 11. Dezember 2009, 19.00 Uhr, Altes Rathaus

Geselliger Jahresausklang